Gründung und frühe Jahre
Das Schulgebäude wurde zwischen 1902 und 1904 nach Plänen des Berliner Stadtbaurats Ludwig Hoffmann errichtet. Am 1. Oktober 1904 eröffnete es offiziell zum Schuljahr 1904/05. Es beherbergte zunächst zwei getrennte Schulen: die 249. Gemeindeschule für Knaben und die 261. Gemeindeschule für Mädchen. Beide Schulen waren zuvor in Mietshäusern in der Stargarder Straße 9 und 10 untergebracht.

Umbenennungen und Schulentwicklung
1938 erfolgte die Umbenennung in 25. und 26. Volksschule des Bezirks Prenzlauer Berg. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude zeitweise als Lazarett genutzt. Nach Kriegsende wurde der Schulbetrieb am 28. Mai 1945 wieder aufgenommen. Zusätzlich zog die 41. Volksschule ein, deren eigenes Gebäude zerstört worden war. Diese Schule wurde 1953 aufgelöst.
Erweiterung und Namensgebung
Am 1. September 1962 wurde die 26. Schule zu einer zehnklassigen allgemeinbildenden Oberschule ausgebaut. 1980 erhielt die 25. Oberschule den Namen „Werner-Prochnow-Oberschule“. Ein Jahr später wurde die 26. Oberschule in „Thomas-Mann-Oberschule“ umbenannt.

Die Grundschule entsteht
Im Zuge der Neustrukturierung des Ostberliner Schulwesens zog am 1. August 1991 die 13. Grundschule des Bezirks Prenzlauer Berg in das Schulgebäude ein. Ein Jahr später erhielt die Schule ihren heutigen Namen: Thomas-Mann-Grundschule.
Quelle:
Schulen, Schüler, Schulgebäude im Bezirk Prenzlauer-Berg von Berlin, Klaus Grosinski (Hg.), Prenzlauer Berg Museum, 1998
Wir danken dem Prenzlauer Berg Museum für die freundliche Überlassung historischer Schulaufnahmen aus dem Jahr 1906.
Unser Namensgeber: Thomas Mann
Leben und Herkunft
Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Sein Vater war Senator und Kaufmann, seine Mutter stammte aus einer portugiesisch-kreolischen Familie. Auch seine Brüder Heinrich und Viktor Mann wurden Schriftsteller. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1893 nach München. Dort begann Thomas Mann als freier Autor zu arbeiten.

Künstlerisches Wirken und Emigration
Seinen literarischen Durchbruch erzielte er mit dem Roman Buddenbrooks, für den er 1929 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Weitere bedeutende Werke sind Der Zauberberg, Doktor Faustus und Felix Krull.
1933 verließ Thomas Mann Deutschland aufgrund der politischen Lage und kehrte nicht zurück. Er lebte zunächst in der Schweiz, später in den USA, wo er sich im Exil entschieden gegen das NS-Regime stellte. 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger.
Rückkehr und spätes Wirken
Nach dem Krieg kehrte Thomas Mann mehrfach zu Gastaufenthalten nach Deutschland zurück. 1949 nahm er den Goethepreis in Frankfurt entgegen, die Universitäten Bonn und München erneuerten ihm ihre während der NS-Zeit aberkannten Ehrendoktorwürden.
1952 ließ er sich in der Nähe von Zürich nieder. Dort starb er am 12. August 1955 im Alter von 80 Jahren. Aus seiner Ehe mit Katja Pringsheim gingen sechs Kinder hervor.
Ein Schriftsteller von Weltrang
Thomas Mann gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Werke wurden vielfach übersetzt und verfilmt. Seine Stimme als Humanist, Intellektueller und Verteidiger demokratischer Werte wirkt bis heute nach.