Besuch in der Suppenküche des Franziskaner-Klosters

Wir, die 5a, haben am 17.07.2025 die Suppenküche in Pankow besucht. Den ganzen Besuch über haben uns Bruder Christoph, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin und zwei Männer begleitet, die in einem Wohnheim für Obdachlose leben. Sie haben uns zunächst in die Hygienestation geführt, wo wir unsere Fragen stellen durften. An diesem Ort können eigentlich obdachlose Männer und Frauen zweimal in der Woche duschen oder ihre Kleidung waschen. Danach durften wir uns im Keller die Kleiderkammer ansehen, wo es Kleidung für Männer und Frauen gibt.

Anschließend besuchten wir den Speisesaal. Dort gibt es oft Suppe, aber je nachdem, was gespendet wird auch mal Gerichte wie Kartoffelsalat mit Würstchen. Es gibt immer einen Nachtisch oder Salat und jeder Gast darf sich noch ein Brot für den Weg mitnehmen. Die Essenszeiten sind, bis auf montags immer, von 12.45 Uhr bis 14.30 Uhr. Es gibt sogar vegetarisches Essen und welches mit Fleisch.

Bruder Christoph hat uns erzählt, dass zu Weihnachten, wenn unsere gespendeten Weihnachtspäckchen an die Bedürftigen verteilt werden, einmal ein Mann eine Woche lang sein Weihnachtpäckchen mit sich herum getragen hatte. Bruder Christoph fragte ihn, warum er sein Päckchen nicht aufmachen würde. Der Mann hatte gesagt, dass er das Geschenk so schön finde, er könne es einfach nicht aufmachen, da er solange von niemandem mehr ein Geschenk bekommen habe.

Diese Geschichte fand ich sehr schön. Wir haben auch erfahren, dass viele Obdachlose oder auch andere bedürftige Menschen gar nicht vorrangig wegen des Essens, sondern wegen der Gesellschaft kommen, also um einfach mit anderen Leuten zu reden, um den Kontakt zu anderen Menschen nicht zu verlieren.

Wenn im Speisesaal gerade kein Essen ausgeteilt wird, kann man dort z.B. „Mensch, ärgere dich nicht“ spielen.

Alle paar Tage kommt ein Zahnmobil, wo die Menschen ihre Zähne kontrollieren und behandeln lassen können. Es kommt auch Arztmobil. Dort können sich die Leute verarzten lassen, wenn sie Schmerzen haben.

Die Mönche, die dort leben, sind im Franziskaner-Orden. Sie sind also Franziskaner. Sie organisieren die Suppenküche und werden ausschließlich über Spenden finanziert.

Den Ausflug in die Suppenküche fand die ganze Klasse interessant und ich glaube, wir haben alle etwas gelernt und mitgenommen.

(Friederike, 5a)

Weitere (gekürzte) Eindrücke:

[…] Wir konnten Fragen an Bruder Christoph, eine Ehrenamtliche und zwei Obdachlose stellen. Einer der Obdachlosen erzählte, dass es seine Arbeit wegen seiner kranken Ex-Frau, die er gepflegt hatte, verlor und daraufhin seine Wohnung. Er musste dann eine Zeitlang auf der Straße leben, kam dafür aber täglich in die Suppenküche. Irgendwann fand er dann ein Zimmer in einem Wohnheim für Obdachlose, in dem er nun erstmal für sechs Monate leben kann. […]

(Franka, 5a]

[… ] Wir konnten viele Fragen zu diesem ernsten Thema stellen. Für die meisten von uns war es sehr erschreckend, zu erfahren, wie schnell man in die Armut geraten kann. […]

(Albert, Henri, Louin, 5a)

[…] Bruder Christoph hat uns erklärt, wie unsere jährlich gespendeten Päckchen an die Bedürftigen verteilt werden. An Heiligabend wird mit den Gästen Bingo gespielt und jeder, der ein Bingo hat, darf sich ein Päckchen aussuchen. „Aber keine Sorge“, meinte er, „jeder hat mal ein Bingo.“ Das finde ich sehr schön. […]

(Maria, 5a)

[…] In der Kleiderkammer werden die ganzen Kleiderspenden sortiert und an die Bedürftigen gegeben. Es war echt erstaunlich, wie viele Menschen Klamotten spenden. Der ganze Raum war voller gespendeter Klamotten. […]

(Marla, 5a)

[…] Die Kleiderkammer bietet den Obdachlosen in jedermanns Größe etwas an, damit sie nicht frieren müssen. Die Klamotten, die nicht gebraucht werden, werden an die deutsche Kleiderstiftung abgegeben. […]

(Karim, Nino, Torin, 5a)

[…] Die bedürftigen Menschen bedanken sich gerne bei ihren Spendern mit selbst abgefülltem Tee. Das finde ich sehr schön, weil die Leute, die spenden, vielleicht dann motiviert werden, noch etwas zu spenden. […]

(Helvi, 5a)

[…] Ich fand es toll, einen Einblick in die Suppenküche haben zu dürfen, weil wir uns dort auch viele Räume ansehen durften und einen Gesprächskreis gemacht haben. Da ist einem nochmal klar geworden, wie schnell man in die Obdachlosigkeit rutschen kann. […]

(Emma, 5a)

[…] Nach einer guten Stunde verabschiedete sich die Klasse 5a von Bruder Christoph, Sven, René und Silke und bedankte sich für diese spannende Führung.

(Neo, 5a)

[…] Ich persönlich fand es sehr erschreckend, dass so viele Obdachlose in Berlin leben und finde es toll, dass es so einen Orden wie den der Franziskaner gibt.

(Aaron, 5a)

Zum Abschluss einen Eindruck in Versform:

Heute, liebe Leute, haben wir große Beute.

Wir haben viel zu erzählen,

doch wollen wir euch nicht quälen.

Wir waren in der Suppenküche,

da gab es auch unschöne Gerüche.

Doch das ist gar nicht schlimm,

da gab es ja auch noch den Grimm*,

der hat uns viel erzählt,

da hat es an keiner Info gefehlt.

Dann konnten wir noch einmal rein gehen,

und die Suppenküche von innen sehen.

Dort gab es eine Hygienestation,

dahin sind sie von der Straße gefloh´n.

Es gab eine Auswahl an Klamotten,

die werden nicht so leicht verrotten.

Es gibt immer umsonst leckere Suppe,

die isst man in ´ner großen Gruppe.

(* Name geändert: von Max M., 5a)

Wir haben noch freie Plätze für Schulanfänger:innen zum Schuljahr 2025/26