Besuch im Exilmuseum x Ephra

Zum Workshop „Wurzeln im Wind“ – Fluchtgeschichten von Kindern im Nationalsozialismus

Wir, die Klasse 6a sind am 3.12.2025 mit unserer Klassenlehrerin in das Exilmuseum in Charlottenburg gegangen, um darüber in dem Workshop „Wurzeln im Wind“ zu erfahren, was es hieß im Nationalsozialismus ins Exil gehen zu müssen. Dieser Workshop wurde dort in Zusammenarbeit mit Ephra, einer Berliner gemeinnützigen Organisation, die verschiedene Bildungsprojekte in Zusammenhang mit Erinnerungskultur, Kunst und partizipativer Geschichtsvermittlung entwickelt, durchgeführt. Dort arbeiteten wir in drei verschiedenen Gruppen.

Friederike, 6a


Workshop zu Judith Kerr

Ich war in der Gruppe über Judith Kerr. Dort haben wir uns nochmal aufgeteilt. Meine kleinere Gruppe, die aus drei Kindern bestand, hat ein Theaterstück aufgeführt, in dem die gespielten Personen Judith, ihr Vater und ihre Mutter waren. Wir haben das Stück hinter einer Pappmaske, die bei Judiths Vater und Judith selbst nur das Gesicht und bei Judiths Mutter auch noch den Oberkörper bedeckte, gespielt. Hinter der Pappmaske war der Text verborgen.

So ein Theaterstück zu spielen hat sehr viel Spaß gemacht!

Jara, 6a


Workshop zu Carl Meffert

Ich war beim Workshop in der Gruppe „Carl Meffert“. Dort konnten wir aus versteckten Hinweisen, Bildern und Texten mehr über Carl Meffert und das Leben im Exil herausfinden. Als Erstes haben wir uns dazu ein paar Gegenstände angeschaut, die Carl Meffert ins Exil mitgenommen hat, und haben ihre Bedeutung geklärt. Dann sollten wir uns Texte und Bilder ansehen und daraus weitere Informationen sammeln. Immer wenn wir eine Aufgabe gelöst hatten oder weitere Informationen benötigten, konnten wir in ein spezielles Zimmer gehen, das eingerichtet war wie vor hundert Jahren. In diesem Zimmer war ein Concierge zu finden, der uns die benötigten Informationen und Hinweise gab. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es viel Spaß gemacht hat. Als wir alle Aufgaben bearbeitet hatten, wurden alle gesammelten Informationen noch zu einem Text über das Leben von Carl Meffert und das Leben im Exil zusammengefasst. Anschließend wurden wir innerhalb der Gruppe in zwei Teams aufgeteilt und sollten uns zu einigen Bildern noch eine Geschichte ausdenken. Am Ende haben sich alle Gruppen in einem großen Raum getroffen und ihre Ergebnisse vorgestellt und dort haben wir abschließend noch eine Diskussionsrunde gehalten, in der wir noch über interessante Themen gesprochen haben.

Louin, 6a


Workshop zu Edzard Reuter

Ich war in der Gruppe, die Edzard Reuter behandelte. Edzard Reuter war der Sohn von dem SPD-Politiker und ehemaligen Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter. In der Zeit des Nationalsozialismus flüchtete die Familie 1935 ins Exil mit dem Orient-Express nach Konstantinopel (Istanbul) und darauf nach Ankara. Später nannte er die Türkei: „seine zweite Heimat“, auch wenn ihm das Klima etwas zu schaffen gebracht hatte. In Ankara fand auch sein Vater, Ernst Reuter einen guten Job trotz mangelnder Grundsicherungen, da er immer nur ein Jahresjobangebot erhielt. Edzard erzählt später, dass es ihm in der Türkei gut gefallen hat. Die Lebensbedingungen dort gefielen ihm sehr, auch wenn er sich sehnte mal wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Er erhielt privaten Unterricht einer deutschsprachigen Lehrerin und schloss auch bald neue Freundschaften. Im Hinterkopf blieb ihm aber auch, dass, während es ihm im Exil gut ging, immer noch Millionen Menschen Opfer des Holocausts wurden. Insgesamt verbrachte er zwölf Jahre im Exil. Nach dem Krieg kam die Familie zurück nach Deutschland. Edzard Reuter war zutiefst erschüttert, als er in Berlin ankam, die Zerstörung war unfassbar und er sah wie Menschen litten. Nach dem Wiederaufbau studierte er Rechtswissenschaften und nach langer Arbeit wurde er Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz (Mercedes-Benz).

Edzard Reuter gab bis zu seinem Lebensende viele Interviews und appellierte immer wieder gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und war der Ansicht, dass die Demokratie ein wichtiger Grundstein der Gerechtigkeit ist und dass solche tiefen Verstöße gegen die Menschenrechte im Nationalsozialismus nie wieder geschehen dürfen.

Edzard Reuter starb am 27. Oktober 2024 und vererbte all sein Vermögen an seine Stiftung, die sich bis heute für friedliches Zusammenleben einsetzt und die Demokratischen Grundrechte schätzt.

Wir als Klasse 6a setzten uns auch gegen das Vergessen dieser Zeit ein und wollen am liebsten verhindern, dass in Deutschland eine Rechtsextreme Partei an die Macht kommt und unsere Demokratie zerstört.

Wir hoffen, dass die Menschen angesichts der aktuellen politischen Lage Parteien wählen, die keinen Hass und keine Hetze gegen andere Menschen verbreitet.

Albert, 6a


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